Ferienhäuser Clavadi
2008
Standort
Oberhalb des Vorderrheintals mitten in der Surselva (Bündner Oberland) liegt auf 1233m Höhe am Südhang das kleine Dorf Clavadi unweit von Sogn Benedetg, welches durch die Kapelle von Peter Zumthor zu grosser Bekanntheit im Architekturdiskurs gelangt ist.
Die Hänge der Bergkette des Piz Russein (Tödi) bilden den imposanten Hintergrund für diese sehr ursprünglich anmutende Siedlung. Sumvitg liegt zentral zu den Skigebieten der oberen Surselva. Ideal für Langlaufliebhaber führt die Loipa Cadi unten im Tal an Clavadi vorbei.
Konzept
Bildgeber ist ein archaisches Haus, welches die örtlichen Bautraditionen aufnimmt und sich mit den heutigen Bedürfnissen an ein Ferienhaus verknüpft, ohne dass daraus ein sentimentaler Blick zurück resultiert.
Zielsetzung ist eine unprätentiöse Architektur, die mit ihrem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit sowie in ihrer Dauerhaftigkeit etwas Zeitloses, wenn nicht Überzeitliches repräsentiert.
Gleichklang mit Natur, Sonne sowie die Rahmung und Inszenierung des grandiosen Ausblickes waren die Entwurfsprämissen, die es für dieses Steilhang-Grundstück zu berücksichtigen galt. So entsteht ein Ensemble aus typologisch ähnlichen Häusern, die sich durch subtile Variationen einzelner Elemente den Käuferwünschen anpassen lassen und so ihren jeweils eigenen Charakter ausbilden.
Nicht nur das Planen und Bauen in dieser hochalpinen Region mit ihren extremen Witterungen stellte eine Herausforderung dar, sondern auch die Lösung der Erschliessung der drei Häuser. Eine sehr wichtige Entwurfsmaxime war der möglichst minimalinvasive Eingriff in das gewachsene Terrain. Folgerichtig folgt der serpentinenartige Weg zum Haus der Topographie des Hanges. Ausserdem wurde die überbaute Fläche des jeweiligen Hauses auf das absolute Minimum reduziert.
Die Häuser sind also auf kleiner Grundrissfläche konzipiert und entwickeln sich turmartig in die Höhe. Die Grundrissorganisation orientiert sich an der klaren Trennung von dienenden und bedienten Räumen. Folgerichtig werden die Servicebereiche wie Bad, Stauraum und Küche in klar ablesbaren Kubaturen in den Grundriss eingeschrieben.
Der Wohnraum wird als Anklang an eine archaische Feuerstelle um einen zentral platzierten Kamin herum organisiert.
Loggiaartige Einschnitte im jeweiligen Baukörper erlauben den Aufenthalt im Freien zu jeder Jahreszeit. Darüber hinaus gibt es für jedes Haus einen ins Terrain eingelassenen Sitzplatz, der geschickt die Topografie für die erforderliche Privatheit ausnutzt, aber auch den Baukörper selbst als Schutz vor der intensiven Sonne heranzieht.
Die Stellplätze wurden unten am Hang zentral für alle Häuser angeordnet. Eine später mögliche gemeinsame Platzfläche dient als gemeinsamer öffentlicher Ort und bietet ausserdem das Potential für eine etwaige spätere Nachverdichtung für ein viertes Haus. Diese Fläche eignet sich auch für eine mögliche Solarenergienutzung.